Studie - die Frage an Sie:
Wir beschreiben 7 Merkmale , die bei Menschen in der Arbeitswelt zu beobachten sind. Wie viel % der Menschen in Ihrer Arbeitswelt (Kolleg:innen, Lieferant:innen, Kund:innen) zeigen die gefragten Eigenschaften? Dabei geht es um die Bewertung jeder einzelnen Eigenschaft. Also nicht die Summe aller Eigenschaften soll 100% sein, sondern jede Eigenschaft wird getrennt voneinander bewertet. Super, steigen wir ein:
EGO-ZENTRIERUNG : Alles dreht sich um die Belange des eigenen ICH. Wenn sich die Aufmerksamkeit nicht mehr um die Sache dreht, sondern nur mehr um das eigene EGO, dann stehen wir am Start eines neurotischen Weges. Das EGO zu haben, zu schätzen und zu pflegen, ist einTeil des Mensch-Seins. Es kippt jedoch, wenn die Aufmerksamkeit nur mehr auf die eigene Person gerichtet ist. EGO-Zentrierung hat Steigerungsstufen und kann in eine pathologische, narzisstische Störung abdriften.
NEGATIVIERUNG : Nahezu jeder kennt man die Wesensart, in Situationen des Alltags ein halb leeres oder ein halbvolles Glas zu sehen. Ein Maß an Negativierung ist in jedem von uns verpackt, weil wir, je nach Tragweite einer Situation, mit dieser Schutzhaltung das eine oder andere Risiko gezielt vermeiden wollen. Das kann aber auch zu viel, und zu einem Lebensmuster werden, das einem selbst kaum auffällt, aber die soziale Qualität immer mehr nimmt.
HYPERREFLEXION : Ein gesundes Reflektieren gehört zum Leben und zeichnet uns Menschen aus. Es gibt aber auch ein ungesundes Maß. HYPER bedeutet zu viel, REFLEXION ist das Nachdenken. Wenn die Gedanken immer über das gleiche, meist Unproduktive, kreisen, dann bewegen wir uns in einer gefängnisartigen, psychischen Endlosschleife. Die Erwartung von etwas Schlechtem kitzelt erneut Angst und Unsicherheit an die Oberfläche und das weckt die Menschen dann vielleicht auch mitten in der Nacht aus dem Schlaf.
GLEICHGÜLTIGKEIT : Wo und wie man sich auch an gleichgültige Menschen anzunähern versucht, das Gegenüber scheint nie in ‚Resonanz‘ zu kommen und sich mit einem gemeinsamen Ziel zu ‚verbinden‘. Menschen schließen sich absichtlich aus und hüllen sich in einen Panzer ein, der Werte zusehends ablehnt, und Woche für Woche anscheinend dicker wird. Jedes andere Unternehmen wäre besser, als das, in dem wir gerade arbeiten. Das Gras ist im Garten der Mitbewerber einfach grüner. Die Vorhersage positiver Veränderungen wird zusehends abgelehnt. Betroffene Menschen wollen 'gebeten' werden, leben regungs- und motivationslos, grummelnd im eigenen Panzer.
PROTEST : Der im Protest erstarrte Mensch hält an einer fixen Überzeugung fest, auch wenn es Unsinn ist. Was zutage tritt, ist aber eine enorm entschlossene Kraft. In diesen Situationen sind Wertebilder verschwunden, oder es wird einfach nicht mehr daran geglaubt. Vielleicht mag es ja auch sein, dass das Unternehmen durch ungeschickte Kommunikation und/oder einer Verkettung unglücklicher Umstände das EINE gesagt hat, und das ANDERE umgesetzt und getan hat. So entsteht bald der Eindruck, von der Firmenleitung versetzt oder gar geblendet worden zu sein. Wenn Zusagen nicht mehr halten und Vereinbarungen gebrochen werden, ist für viele kein Gespräch, sondern Protest angesagt.
UNECHTHEIT : In einem zunehmend erlebnislosem, negativ empfundenen Leben ist es möglich, dass Menschen ein unechtes Wesen ausprägen. Damit nehmen sie die Fähigkeit eines Chamäleons an und alles ist Fassade. Um einem Ideal zu entsprechen, spielen sie eine Rolle, um nach außen ein perfektes Bild zu zeigen. Sie spielen das, was eben gefragt ist. Der perfekte Ehemann oder die perfekte Ehefrau, die perfekte alles könnende Managerin und der perfekt souveräne Manager. Was fehlt ist das Echte, das Nachvollziehbare, das Nachhaltige. Für jede Rolle setzt man sich die Emotion auf, die für die jeweilige Situation passt. Die einen werden mit Nicht-Beachtung gestraft, die anderen werden verherrlicht.
EXISTENZIELLE FRUSTRATION : Unter all den dargestellten Merkmalen erscheint die existenzielle Frustration die dramatischste zu sein, zumindest dem Titel nach. 'Wir haben genug wovon wir leben, aber nicht genug wofür wir leben sollen'. Wo ist der Sinn in meinem Leben? Wo ist meine berufliche Erfüllung, wo meine private? Die existenzielle Frustration wohnt meist in den besten Wohngegenden. Trotz materiellem Erfolg ist die Frustration da ...